In Biel war der Alltag eingekehrt. Das Eidgenössische Turnfest war zu
Ende gegangen, Zehntausende Trainerjäckchenträger waren auf einen
Schlag weg.
Was bleibt, sind die Erinnerungen. Zuerst einmal jene an den schönen
Wahnsinn in der Stadt, an die fantastische und immer friedliche Stimmung
an der Riviera, an die vielen glücklichen Gesichter. An Turner, die
morgens um 7 Uhr nach einer durchfeierten Nacht nackt im Bielersee
planschten. Dann bleiben die traurigen Erinnerungen. Unglaubliche
zweimal in zehn Tagen zerstörten Stürme alles, was nicht niet- und
nagelfest war, es gab fast hundert Verletzte. Im Stadtpark traf ich
einen alten Bekannten. Das Absurdeste an der Sache sei doch, meinte er,
dass die Natur genau dann und genau über uns ihre hässlichste Fratze
zeigt, wenn Biel so viele Besucher zu Gast hat wie selten in der
Geschichte. Offenbar, sagte er nachdenklich, will irgendjemand
Übergeordnetes sagen: Hier ist Ego-City! Die Schönheit Biels gehört nur
den Bielern!
Seit gestern übrigens ist bei uns Braderie, das grösste Sommerfest im
Seeland. Von weit her reist dafür kaum jemand an. Sturm, Hagel und
Gewitter sind auszuschliessen.
Fabian Sommer