Samstag, 18. September 2010

Bern: Basiskapitalismus

Früher, als ich noch jedes Wochenende zweimal in den Ausgang ging (liebes Leben, ist diese Phase wirklich vorbei?), war ich auch jedes Wochenende in der Reitschule. Deshalb werde ich auch ein kräftiges I love Reitschule in die Urne werfen.

Für Jugendliche ist das nämlich ein tipptopper Ort. Nicht nur wegen der Musik im Dachstock. Und weil halt alle dort sind. Und weil man dort so viel raucht und trinkt und küsst und konsumiert und sich dabei schön antikapitalistisch fühlen kann.

Sondern ein wenig auch, weil Erwachsene die Reitschule blöd und/oder gefährlich finden. Dann müssen Jugendliche grad extra hin, das ist quasi ihr Job.

Heute bin ich nur noch selten in der Reitschule. (Eben, das Alter!) Neulich am Flohmarkt. Es gab Ramsch und Kettensägen. Und ein Gspänli erzählte mir: Wenn man dort sein Zeug verkaufen will, muss man am Morgen um 4 Uhr vor dem Tor stehen und ellbögeln wie verruckt, damit man einen guten Verkaufsplatz bekommt.

«Basiskapitalismus», nannte sie das. Uiuiui!

Sarah Pfäffli

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