In Biel war der vielleicht schönste Sonntag der Geschichte. Unsere Hockeyaner hatten soeben den SCB 7:1 weggeputzt, und in Köpfen und Herzen der Biennois prägten sich zwei Zahlen und ein Satzzeichen auf ewige Zeiten ein: 7:1. 7:1. 7:1. 7:1. 7:1.
Ich wollte gerade meine Katze rot-gelb einfärben und mit zwei gekreuzten Beilen verzieren, als mich ein alter Bekannter auf den Boden der Realität zurückholte. Sein Chef, berichtete er, habe offenbar einen Floskelkurs für Manager besucht und wende die dort inhalierten Sprachblasen nun gerne und oft an. Ab sofort gebe es nichts mehr Wichtiges, sondern nur noch «Zentrales». Auch Schlussfolgerungen würden nicht mehr gezogen. Der Chef beginne seine zusammengefassten Erkenntnisse jetzt mit dem wunderbaren Wort «Summa summarum».
Er erwäge, eine Versetzung zu beantragen, meinte der Bekannte. So möchtegern sei das.
In den folgenden Tagen wurde mir schmerzlich bewusst, dass auch andere Chefs in anderen Branchen oft von «zentralen» Dingen sprechen.
Summa summarum wars mir egal. Zentral blieben zwei Zahlen und ein Satzzeichen.
Fabian Sommer
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