In Biel war endlich Ruhe. Zum vorläufigen Abschluss des
wahrscheinlich festreichsten Seeländer Sommers aller Zeiten beehrten
Stars wie Steff la Cheffe oder Schwein & Hund den Pod’Ring, diese
wunderbare Kulturwoche in der Altstadt. Er könne sich wirklich nicht
erinnern, à Bienne jemals so viele Partys gefeiert zu haben wie 2013,
meinte ein alter Bekannter, den ich zufällig beim Coiffeur traf.
Turnfest, Braderie, Lauftage, Stedtlifescht und Pod’Ring seien
verantwortlich dafür, dass er in den letzten 51 Tagen 28-mal betrunken
nach Hause gekommen ist.
Er sei froh, brummte der Bekannte, dass er nun Zeit habe für die
erholsamen Dinge im Leben wie zum Beispiel arbeiten, Pétanque spielen
oder eben zum Coiffeur gehen. Dummes Zeug erzählt und gehört habe er für
diesen Sommer nun wirklich mehr als genug. Wir gaben uns also
zeitgleich Kopfmassage und Nachmittagsberieselungsmusik hin.
Dann nahm ein älterer Herr auf dem einzigen verbliebenen
Coiffeurstuhl neben uns Platz. Die Coiffeuse wollte, ganz Coiffeuse,
Smalltalk machen. Sie fragte ihn, wo er denn arbeite. Der Mann reagierte
entsetzt. «Also bitte, ich frage Sie doch auch nicht, was Sie beruflich
machen.»
Fabian Sommer
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