In Biel war also jetzt auch Winter. Schlimm. Salz an den Schuhen, Matsch auf dem Trottoir. Traurigkeit und Müdigkeit in den Gesichtern.
Es sei noch gar nichts entschieden, sagte ein alter Bekannter, der sich gerade einen Enteisungsspray für sein Schloss gekauft hatte und mich zwecks Begiessung dieser Anschaffung zu einem Glühwein einlud.
Der Bekannte sprach über die Wahlen in Biel und sagte noch einmal: Entschieden ist noch gar nichts. Im zweiten Wahlgang im Kampf ums Stadtpräsidium kommt es zum Showdown zwischen dem Steuerverwalter, der auch zum Bräteln Frack trägt, und der grünen Lesbe.
Ich überlegte kurz und widersprach. Entschieden ist mit dieser Wahl schon viel, sagte ich. Der Porsche-, der Taxi- und die anderen Spassmobilfahrer von rechts aussen hatten im Kampf um das Stadtpräsidium nämlich null Chance. Damit haben wir das Schlimmste abgewendet.
Der alte Bekannte sah das zum Glück ähnlich – wohl auch, damit wir das Thema Politik endlich ad acta legen und einen zweiten Glühwein ordern konnten. Sein Kollege, sagte der Bekannte, sei jetzt aus dem Klub der Wandervögel ausgetreten. Dort sei leider immer nur gewandert worden.
Es dauerte ein paar Sekunden. Dann verschwanden Traurigkeit und Müdigkeit für einen Moment aus unseren Gesichtern.
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