Samstag, 10. März 2012

Bienne: Das einfache Glück

In Biel war alles complètement tranquille. Als Nichtbieler kann man sich das nicht vorstellen. Aber Eishockeyschauen ohne Existenzängste und Schweissflecken ist nach all den Jahren in Ligaquali und Playouts eine sehr ungewöhnliche Freizeitbeschäftigung für uns. Jetzt spielen wir um den Meistertitel! Und es ist schön! Resultate sind unwichtig; man ist einfach glücklich, Bieler Männern und Zuger Mädchen beim Spielen zuzuschauen.

Ähnlich einfach funktioniert das auch mit unserem exorbitanten Lokalpatriotismus, den Kolumnenkollegin S. P. aus B. letzte Woche an dieser Stelle als kleinmütig bezeichnet hat. Wir Stadtwappentätowierer und Alles-ausser-Biel-Bienne-ist-Scheisse-Schreier sind einfach froh, dass bei uns die Dinge noch sind, wie sie sein sollen. Wir sind froh, rauszugehen und auch mit jemandem ins Gespräch zu kommen, der nicht die gleiche Hornbrille trägt wie wir. Wir sind froh, jungen Männern aus der Region beim Fussballspielen zuschauen zu können und nicht bloss alles veryoungboysenden Millionären. Wir sind sehr froh, vielleicht Stöckli, aber bestimmt nicht Fuchs oder Hess zu treffen, wenn wir im Ausgang sind. Wir sind froh, so klein zu sein und doch so gross. Wir und unsere Stadt, das ist für immer.

Fabian Sommer

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