Die schlechtesten Kolumnen der Welt handeln von den Umständen ihrer Entstehung. Trotzdem muss jetzt dieser Satz kommen: Währenddem ich das schreibe, bin ich in Australien. Und obwohl die Australier wahnsinnig nett und locker sind, erinnern sie mich ein bisschen an die Berner. Das liegt an der Sprache. Was dem Berner das «-li», ist dem Australier das «-ie». Alles wird verniedlicht: «Breakfast» wird zu «breakie», «barbeque» zu «barbie», «mosquitos» zu «mosies». Ich fand das sehr hübsch und herzig, bis mich ein Australier aufklärte: Das habe nichts mit Verniedlichung zu tun. Sondern mit Faulheit. «Bar-be-que» oder «mo-squi-to», das seien viel zu lange Wörter.
Bern ist trotzdem gar nicht so weit weg, zumindest sprachlich. Ich habe hier sogar das schönere Berndeutsch gehört als in Bern. Mein Onkel ist vor mehr als dreissig Jahren nach Australien ausgewandert – und er hat sich den Dialekt von damals erhalten. Er sagt schöne Dinge wie «stiu ha» für anhalten oder «ä Tube» für eine aufgedonnerte Frau oder rechnet mit dem Flächenmass der «Jucharte».
Lange Zeit hatte er noch die Fernausgabe einer Schweizer Zeitung abonniert, aber das Abo hat er inzwischen aufgegeben. Seine Begründung gab mir zu denken: Es hatte ihm zu viele Englische Ausdrücke drin.
Sarah Pfäffli
Bern ist trotzdem gar nicht so weit weg, zumindest sprachlich. Ich habe hier sogar das schönere Berndeutsch gehört als in Bern. Mein Onkel ist vor mehr als dreissig Jahren nach Australien ausgewandert – und er hat sich den Dialekt von damals erhalten. Er sagt schöne Dinge wie «stiu ha» für anhalten oder «ä Tube» für eine aufgedonnerte Frau oder rechnet mit dem Flächenmass der «Jucharte».
Lange Zeit hatte er noch die Fernausgabe einer Schweizer Zeitung abonniert, aber das Abo hat er inzwischen aufgegeben. Seine Begründung gab mir zu denken: Es hatte ihm zu viele Englische Ausdrücke drin.
Sarah Pfäffli
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