Gerade in diesen Tagen, vor dem Zügeltermin, wird vielen Menschen wieder mal das elfte Gebot bewusst: Du sollst nicht Kram ansammeln. Ich habe das Problem gelöst, indem ich am Sonntag schachtelweise Zeug aufs Mäuerchen an der Quartierstrasse gestellt und als «gratis» beschriftet habe – am Abend war alles weg. Selbst der grösste Schrott. Der Mensch ist ein Aasgeier.
Nun habe ich mir vorgenommen, nur noch immaterielle Dinge zu sammeln. Meine neue Leidenschaft: Ich sammle Verhörer. Ist im Fall kein Verschreiber: Verhörer. Weil es immer wieder eine grosse Freude ist, wenn jemand etwas ganz falsch versteht.
Den jüngsten Zugang nahm ich kürzlich im schönen Restaurant Volver beim Rathaus auf. Die Kellnerin kam an unseren Tisch und fragte, ob jemand von uns «ä Süessmoscht» bestellt habe. Mein Gspänli: «Was? Gmüestoast?» Ich weiss noch nicht, ob der es in meine Top-3 schafft. Die sind schon hübsch besetzt, etwa so:
A: Ich bin mit Jürg Halter zur Schule gegangen.
B: Was? Mit Jörg Haider?
Aber mein Liebling ist die Szene von vor dem Spiel YB – Fenerbahçe Istanbul, als jemand vor dem Stadion sagte: A: «Viellech isch ja d Miss Türkei da.» B: «Dr Mister Gay?» Super Verhörer. Und braucht null Platz im Zügelauto.
Sarah Pfäffli
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