Allen, die mit dem Gedanken spielen, in Bern eine Wohnung zu suchen, möchte ich herzlich abraten. Denn die Wohnungssuche ist hier eine emotionale Berg-und-Tal-Fahrt, zeitraubend, mit ungewissem Ausgang und beachtlichem Konfliktpotenzial.
Also natürlich gibts die Glückspilze, die sich bei der zweiten Besichtigung in eine Wohnung verlieben und die auch gleich kriegen. Aber dazu gehört man ja meistens nicht. Vielmehr sollte man sich auf Zürcher Verhältnisse gefasst machen: Menschenschlangen vor Wohnungen, die auf dem Internet ohne Foto als «Traumwohnung mit riesiger Dachterrasse» angepriesen werden (und sich als Kabäuschen herausstellen). Mieter, die die Auswahl des Nachmieters davon abhängig machen, wer am meisten ihres Krempels zu Fantasiepreisen übernimmt. Schleimende Konkurrenz, die vor nichts zurückschreckt. Verwaltungen, die nicht einmal Bewerbungen beantworten.
Es ist ganz grässlich. Und zum Glück für uns jetzt vorbei, weil wir endlich ein I-a-Zuhause gefunden haben. Aber ich schreibe dies hier alles auf für den Fall, dass ich irgendwann wieder an einen Umzug denken sollte. Notiz an selbst: Zieh nach Biel! Dort macht zwar ständig irgendwo einer einen Witz, und sie sind wahnsinnig lokalchauvinistisch.
Dafür schmeissen sie dir scheints die Wohnungen nach.
Sarah Pfäffli
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