Dieses Jahr brauchte es etwa ein halbes Dutzend Begegnungen mit rotgesichtigen, ebenso fest keuchenden wie entschlossenen Hobbyläufern, bis ich realisierte: aha, bald Grand Prix. Das ist, wenn ein paar Tausend Leute ihre Knie ruinieren und sich auskotzen und danach sagen, es sei einfach ein super Gefühl. Jeden Frühling das Gleiche in Bern – plötzlich sind alle am Secklen, und niemand hat mehr Zeit für gesunde Feierabendaktivitäten, weil alle noch den Aargauerstalden üben oder sich im Fachgeschäft Joggingzeug wie Anschnallvorrichtungen für den iPod kaufen müssen.
Doch trotz gewisser Vorbehalte verfolgte ich dieses Jahr die Vorbereitung eines meiner Gspänli auf den Grand Prix mit einer Mischung aus Bewunderung und schlechtem Gewissen. Weil so ein bisschen mehr Sport wäre ja schon gut. Und die schönsten 10 Meilen der Welt. Und Ziele erreichen. Und Runner’s High. Und Bliblablu.
Dann aber hörte ich vom Vorsatz eines anderen Gspänli: Er wolle als einziger Berner in die Geschichte eingehen, der zu Lebzeiten weder an einem Konzert von Patent Ochsner und Züri West gewesen ist noch am Grand Prix teilgenommen hat.
Die ersten beiden hab ich schon verpatzt. Aber Letzteres sollte auch für mich noch möglich sein. Man kann im Fall alles schaffen, wenn man nur will.
Sarah Pfäffli
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen