In Biel war Samstagnachmittag, und die Leute kamen in Scharen aus der Provinz zurück. Der Grand Prix von Bern war eben zu Ende gegangen. Für die meisten Bieler Läufer, und das sagte ein alter Bekannter vor seinem grossen Bier im Brustton der Überzeugung, sei der GP eh nur eine lockere Trainingseinheit. Mitte Juni, da warte die echte Herausforderung, der 100-Kilometer-Lauf von Biel. Der Hunderter, sagte er, sei was für echte Kerle, nicht so 16-Kilometer-Larifari-Zeugs.
Die Zahl 100 wiederum war für mich ein Steilpass. Ich erwähnte, dass ich gerade daran sei, diesen 100. Text der Reihe «Bern Baby Burn – Ici c’est Bienne» zu verfassen. Deshalb dürfe ich vielleicht kurz auf die verdankenswerte Arbeit meiner Kollegin Pfäffli hinweisen: Sie hat alle bisher erschienenen Bern-Biel-Texte auf einem sehr hübschen Blog zusammengestellt: bernbiel.blogspot.com.
Das sei ihm doch egal, meinte der alte Bekannte nur. Ich solle erst mal so hart arbeiten wie der legendäre Seeländer Ultralangstreckenläufer Aribert Hannappel, dann würde er wieder mit mir über Zahlen reden. Hannappel, der übrigens auch gut töpfert, absolvierte den Hunderter sagenhafte 37-mal in Serie, und zweimal sogar doppelt. Er kam ins Ziel – und lief die 100 Kilometer gleich noch einmal, ohne Pause.
Fabian Sommer
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