In Biel war fini Ferien. Für mich war das knüppelhart. Die Ernährung, die ich – USA sei Dank – zwei Wochen lang geniessen durfte, war per sofort umzustellen. Also Goodbye, du gesegneter Super-Duper-Double-Burger mit Bacon und Cheese und extra Jalapeños. Goodbye, du alles übertreffendes Pancake mit Erdbeeren und Ahornsirup. Goodbye, du formvollendetes Buffalo-Chicken-Wing. Ich träumte noch von fettigen Knoblauchpommes mit Cocktailsauce, als ich merkte, dass sich erstmals in der Heimat wieder Hunger meldete. Ein gutbielerischer Kebab mit Scharf schien mir das angemessene Gegenmittel. Ein Kebab, dachte ich, wird helfen, behutsam von Burgern und Co. runterzukommen. Der Kebabladen wurde zu einer Art Methadonabgabestelle für Amifoodabhängige. Und tatsächlich, ich entspannte mich. Nicht unbedingt, weil das pampige Fleischbrot gut schmeckte, sondern des unmittelbar folgenden Erlebnisses wegen. Der Kebab dampfte noch, als ich auf die Strasse trat und tout à coup ein Junkie mit Hund vor mir stand. Er wollte ein bisschen Münz. Ich kramte in der Hosentasche, der Hund schaute treuherzig auf mein Essen. Dann sagte der Junkie zu ihm: «Niiicht betteln! Du bekommst nichts! Niiicht betteln!»
Fabian Sommer
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