Sodeli, der Franken ist wieder ein bisschen schwächer, die Welt ist gerettet. Oder äch doch nicht? Ein bisschen hat mich in den letzten üblen Wochen das Gefühl beschlichen, dass es uns vielleicht niemals mehr so gut gehen wird wie gerade jetzt. Was ein neues Gefühl ist, weil es uns bisher doch immer noch besser und noch besser ergangen ist. Ich glaube, meinen Gspänli geht es ein bisschen ähnlich, aber da niemand so recht weiss, wie damit umgehen, umgehen wir das Thema einfach. Und hüpfen fröhlich in die Aare, sie schwemmt die Sorgen mit sich weg, und raus kommt man immer ein bisschen freier und besser, als man davor war.
Oder wir erzählen uns stundenlang Witze und Anekdoten. Eines meiner Gspänli berichtete beispielsweise, seine Grosseltern hätten früher Bedienstete beschäftigt. Als eines Abends Spanferkel gereicht wurde, bat die Familie die Haushälterin, das Schwein doch bitte mit einer Zitrone im Maul zu servieren. Die Haushälterin gehorchte widerwillig. Aber als sie schliesslich das Esszimmer betrat, hatte sie die Zitrone im Mund.
Wir weinten Tränen bei unserer Flucht in die gute, leichte, lustige alte Zeit. Selig ist das Volk, das Geschichten erzählen und in einem Fluss baden kann.
Aber von weit her weht schon ein ungewisser Herbst herbei.
Sarah Pfäffli
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