Samstag, 18. Juli 2009

Bienne: Telefönli

In Biel war Abend, es war kühl für die Jahreszeit. Alle standen draussen, weil man drinnen nicht mehr rauchen darf. Ich traf einen alten Freund.

Er rege sich fürchterlich auf, sagte er. Diese Verniedlichungen, er könne sie nicht mehr hören. Mit den Gspänli ans Seeli, ein Würstli vom Grill und ein Bierli dazu; hallo, gehts noch.

Ein schnelles Autöli, ein schönes Tägli, ein wunderschönes Mörgeli? Der Freund redete sich in Rage. So sprechen vielleicht Spielgruppenleiterinnen mit Birkenstocksandalen oder Pädagogen mit freikirchlichem Hintergrund und Fischklebern auf dem Heck. Aber normale Menschen?

Er arbeite seit ein paar Tagen mit einem neuen Kollegen zusammen, erzählte der Freund. Der sei in Sachen -li nicht zu toppen. Erst vor ein paar Tagen habe ihn der Typ gefragt, ob er sein Nateltelefönli ausleihen dürfe. N-a-t-e-l-t-e-l-e-f-ö-n-l-i, buchstabierte der Freund. Schlimmer gehts nicht.

Jedes Mal, wenn er den getroffen habe, sagte der Freund, brauche er ein Zigarettli.

Fabian Sommer

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