Samstag, 19. November 2011

Bienne: Der letzte Bus

In Biel war Freitagabend, Mitternacht, ich hängte mit der Clique ab. Eine sehr gelungene Rapzeile übrigens. Ist von Bligg. Aus jener Zeit, als der noch Musik machte. Aber das ist eine andere Geschichte.

Jedenfalls sassen wir an einem alten Holztresen und diskutierten über die heutige Jugend und darüber, dass in unserer Stadt nachts wenig los ist. Diesbezüglich, bemerkte ein alter Bekannter zähneknirschend, habens die Berner schon ein wenig besser. Alle nickten.

Wir trösteten uns schliesslich damit, dass es bei uns weder eine Lackschuhtragpflicht noch eine Cowboys-Bar gibt und dass man mit 30 sowieso lieber an alten Holztresen sitzt als in Discos rumhängt und später Partyfotos auf Facebook stellt.

Um kurz vor 1 Uhr nahm ich den letzten Bus nach Hause, wie man das mit 30 so tut. Es sollte sich einmal mehr lohnen. Vis-à-vis sass eine angeheiterte junge Dame von etwa 18 Jahren. Ein Kontrolleur stieg zu und wollte ihr Ticket sehen. Sie hatte keins. Er fragte nach der ID. Sie hatte keine. Er fragte, ob sie sonst irgendein Dokument mitführe, mit dem sie sich ausweisen könne. Sie sagte Nein und hielt inne. «Aber auf Facebook bin ich, da kannst du mein Freund werden», meinte sie dann.

Fabian Sommer

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