Samstag, 18. August 2012

Burn: He, he, Herr Mötzli

Zum Glück ist sie wieder offen, die Kornhausbrücke. Für uns Velofahrer war das ja eine Pein, den Göppel bergab zu stossen. Aber es gibt auch Leute, die sind jetzt ein wenig traurig: all die Berner Hobbypolizisten, die sich wahnsinnig freuten, dass sie mal ganz legitim und mit echter polizeilicher Unterstützung motzen durften, weil unzählige Velofahrer trotzdem drüberfuhren.

Donnerwetter, war das ein Gemotze und Hinterhergeschreie! Was kamen da für passive Aggressionen ans Tageslicht! Also nicht dass ich gefahren wäre. Diesen Gefallen würd ich den Mötzlis nie tun.

Aber den Mötzlis gehen die Aufgaben auch so nie aus. Kürzlich sah ich einen im Zug. Ich sass im Speisewagen, der Mann mir vis-à-vis trank Tee aus einer Tasse, die die ganze Fahrt über auf dem Tellerchen klapperte und klimperte. Plötzlich konnte sich ein Mann am Nebentisch nicht mehr halten: «Tschuudigung, chöit dir das Tassli nid näbe das Tällerli steue?» Der Mann macht schweigend wie geheissen, sichtlich genervt. Mötzli: «Dir ghöret doch, wie das tuet!» Tee-Mann: «Ja Entschuldigung, wir fahren hier bisschen Zug, sind ja nicht im Hotel!» Mötzli: «Jaja, i wüu dr de!»

Ich möchte fast sagen, die Welt wäre freier, wenn ab und zu mal jemand sagen würde: He, Mötzli, halt mal den Latz.

Sarah Pfäffli

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