Samstag, 29. August 2009

Bern: Tschesé Sommer

Dem Sommer wachsen schon graue Haare, die Sonne nickt beim Znacht manchmal ein, und die Aare mag auch nicht mehr so recht. Es ist Ende August, und es könnte jetzt jeden Tag so weit sein: Dass wir plötzlich nicht mehr wissen, wie das geht, in der Badehose rumlaufen und nicht frieren. Oder sich wochenlang nur von Pommes frites mit Currysauce ernähren. Auf einmal können wir es uns nicht mehr vorstellen, wie wir all das Bier überlebten und die Massenwanderungen am Aareufer auf dem heissen Asphalt. Schütteln ungläubig den Kopf beim Gedanken, dass der Körper selbst nach ganz wenig Schlaf und mehreren Rauchvergiftungen von all den Grillfesten funktionierte. Und bald erinnern wir uns auch nicht mehr daran, dass wir je ohne Handschuhe an den Fussballmatch gingen.

Noch schleicht sich die Kälte zwar erst als Wind getarnt an, aber bald wird sie da sein.

Dann helfen nur noch feine Melancholie, dunkler Milchkaffee und heisse Marroni. Ist ja auch was. Ich sag schon mal: tschesé Sommer, du alter Sack.

Sarah Pfäffli

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