Samstag, 18. Juni 2011

Bienne: Adieu, Kater!

In Biel war die Party eben erst zu Ende und der Himmel schon wieder sehr hell. Beim Aufwachen tat vieles weh, und so entschloss ich mich, einen Ausflug in ein nahe gelegenes Einkaufszentrum zu machen. Ich wollte Mineralwasser kaufen und viel Aspirin. Und ein Bummel vorbei an Weissbier-Promo-Stand und Degustationsecken kann ja eh nie schaden. Den alten Bekannten, der Vitamintabletten und genoppte Kondome auf die Theke der Apotheke legte, ignorierte ich. Stattdessen bestaunte ich eine Gruppe Amerikaner, die wegen des 100-Kilometer-Laufs angereist waren oder wegen der touristischen Anziehungskraft der Dreiseenregion, wer weiss das schon. Sie studierten Badezusätze. Eine Frau sagte: «Bad aroma! Who the hell wants to buy this?» Meine Kopfschmerzen liessen nach, ich spielte gar kurz mit dem Gedanken, doch noch ein Weissbier wegzudrücken. Dann sah ich einen ungefähr 40-jährigen Mann. Er trug Birkenstöcke und ein beiges Jackett. Auf seinem Arm machte es sich ein etwa 2-jähriges Kind gemütlich. Vor dem Glacestand begann es zu nerven: «Ich will Glace! Ich will! Ich will!» Der Mann sagte: «Ich habe die Glacefrage bereits abschliessend beantwortet, Julian.» Kurz darauf spürte ich es deutlich: Mein Kater war abschliessend verflogen.

Fabian Sommer

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