Samstag, 20. Oktober 2012

Bienne: Après-Match-Physik

In Biel war Freitagmittag, als mir vor dem Hotel Elite Tyler Seguin über den Weg lief. Tyler Seguin! Er, liebe Ahnungslose, ist einer der besten Hockeyspieler der Welt. Der Mann holte als 19-Jähriger mit Boston die wichtigste Trophäe in diesem Sport, den Stanley-Cup. Weil in der amerikanischen Profiliga gestreikt wird, spielt Seguin derzeit für den EHC Biel-Bienne.

Ich traute mich nicht, ihn anzusprechen. Stattdessen las ich seine Twitter-Einträge. Er hatte ein Bild von der Stadt Bern hochgeladen. Es sei wunderschön dort, hiess es dazu. Nun, dachte ich, einem Mann seiner Klasse sei dieser Fauxpas verziehen.

Denn Seguin sorgt auch abseits von Eis und Twitter für hübsche Geschichtchen: Weil er für uns spielt und das Team verbessert, kommen derzeit recht viele Zuschauer in den Bieler Eistempel. So viele, dass nach den Spielen die Busse Richtung Zentrum beängstigend überfüllt sind. Es stehen so viele Leute in der Tür, dass diese nicht schliesst und der Bus nicht fährt.

Nach dem letzten Match fragte der Chauffeur entnervt: «Sind Physikstudenten anwesend?» Von ganz hinten war ein Ja zu vernehmen. Darauf brummte der Fahrer: «Dann erklär denen an der Tür doch mal, wie eine Lichtschranke funktioniert.»

Fabian Sommer

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