Ach, Winter, du schöner, langer, schneereicher! Wie angenehm ist es,
ohne schlechtes Gewissen drinnen zu bleiben, rumzugammeln, fernzusehn,
jetzt, wo es so viele gute TV-Serien gibt. Das Tram nehmen dürfen statt
immer Velo fahren. Nicht joggen zu müssen, und überhaupt, vielen Dank,
lieber Winter, dass du uns vor all dem Sport bewahrst, den wir sonst
immer treiben. Es macht auch gar nichts, wenn wir deswegen ein bisschen
dick werden, weil wir so gern Vermicelles essen und Güeziteig und später
Randen und Eintöpfe und immer wieder mal ein wenig Schoggi. Du
köstliche Jahreszeit! Sieht ja niemand, die paar Kilos, wir können
haufenweise Kleider anziehen, niemand muss halb nackt herumlaufen, wir
können jetzt Stiefel tragen und Schals und Jacken, alles gute
Kleidungsstücke. Lange, heisse Bäder nehmen. Die Kälte macht schön und
ist schön – nichts ist weisser als frisch gefallener Schnee.
Breitenrain: Pulver gut! Die Wohnung ist wohlig warm geheizt, oh, wie
froh sind wir darum – aber auf dem Balkon bleibt das Bier immer kühl,
wir brauchen praktisch keinen Kühlschrank. Auch kein Auto. All die
überzeugten Autofahrer steigen wegen dir kleinlaut auf den öffentlichen
Verkehr um, zumindest ab und zu. Winter, du schöner! Du hast so viele
wunderbare Seiten.
Aber jetzt ist dann im Fall mal gut.
Sarah Pfäffli
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