Samstag, 2. Mai 2009

Bern: Fertig los

Neulich war Frühling, und die grosse Frage im Frühling in der Stadt ist: Wo können wir rumliegen und etwas Salziges essen? Weil sams- und sonntags sind das die zwei Dings, die ein junger Körper braucht.

Also ab in den Rosengarten. Dort sind aber alle, keinen Meter kann man flanieren, ohne – ups – über jemanden zu stolpern, und so stellt sich das Tourismusproblem: Eigentlich will man schon dort sein, wo Leute sind. Aber wenn dann alles voll Mensch ist, fühlt man sich so dumpf pauschaltouristisch.

Dann dieses Grüssproblem: Grüsst man namenlose Halbbekanntschaften? Und wenn sie nicht zurückgrüssen? Ist es ein wenig peinlich, oder? Aber weggucken ist auch doof. Ach.

Drum: Wenn der Frühling nur so blüht und summt und drängt und sich alle hormongetrieben auf dem Rasen wälzen – dann lege ich mich ins kühle, dunkle Kino, esse salziges Popcorn und grüsse gar niemanden. Der Frühling ist eh überbewertet. Man braucht ihn gar nicht, wie man ja wohl im Sommer sieht.

Sarah Pfäffli

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