Samstag, 30. Mai 2009

Bern: Indianer

Neulich am Bahnhofplatz, unter dem rostenden Baldachin, schwappt eine Welle Tieftöne über den Asphalt, bis zum Hirschengraben hört man es. Tammtammtammtamm!, klingt es schwer und ernst, und mir ist subito klar: Huch, die Indianer sind in der Stadt.

Also, das heisst eine Panflötenband. Die faszinieren ja wahnsinnig. Klang gewordene Traumfänger. Da bleiben die Leute vor stehen, stellen die Migros-Papiersäcke in die Pfütze, egal, weil die Musik ist so durchdringend, total kulturell, in Südamerika, da zählt die Tradition halt noch etwas, und dann diese tollen Kostüme.

Früher waren das ja noch richtig grosse Stämme. Inzwischen sind sie manchmal nur noch zu zweit. Dafür mit krassem Verstärker. Müssen ja alle sparen.

Denk ich mir. Beschleunige meinen Schritt und stopf mir iPod-Hörer in die Ohren. Als Schutz vor Ohrenkrebs. Weil im Gegensatz zu Vogel- und Schweinegrippe ist hiermit nicht zu spassen.

Das ist eine echte Pan-demie.

Sarah Pfäffli

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