Samstag, 9. Mai 2009

Bienne: Schwinli

In Biel gabs Käseküchlein mit Weisswein für fünf Franken, und ich traf einen alten Freund.

Seine Söhne, berichtete er, hätten sich vor ein paar Jahren nichts sehnlicher gewünscht als zwei Meerschwinli. Er sagte das so, weil er Bieler ist und bilingue, die welschen Gene aber dominieren und sein Bieldeutsch deshalb manchmal lustig tönt. Ich sah davon ab, ihn zu korrigieren.

Das Problem sei gewesen, erzählte der Freund, dass die Schwinli (die er seinen Söhnen natürlich gekauft hatte) auf der Prioritätenliste der Jungs bald weit hinter Playstation, Kiffen und Komatrinken rutschten und hinter die anderen Dinge, für die sich Kinder sonst noch so begeistern.

Die Schwinli aber hätten sich trotz reichlich uninspirierter Pflege rasend schnell verdoppelt. Er meinte natürlich vermehrt. Auch hier sah ich aber davon ab, ihn zu belehren.

Er habe die kleinen Schwinli dann jeweils einem Kollegen gebracht, berichtete der Freund. Der halte sich eine Boa.

Fabian Sommer

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