Samstag, 24. Oktober 2009

Bienne: Nichts los, gut so

In Biel war langsam Winter, es gab Minzentee mit Schuss. Ich überlegte, ob es Sinn macht, Kollegin Pfäfflis Doppelspie-gel-mal-Gotteszahl-und-immer-noch-1-mehr-Erguss von vorvorletzter Woche noch einmal Beachtung zu schenken und kam zum Schluss: nein.

Gleicher Meinung war ein alter Freund, der sich dazusetzte. Besser ist es, sagte er, einfach dazusitzen und Biel in der Kälte anzuschauen.

Wir beobachteten: schön wenig Nebel. 1 sehr alte Frau mit Rollomat-Dingsbums, fluchend. 1 Liebespaar, sich mit recht blauen Lippen küssend. 1 sehr dicker Mann, halslos wie Huggel. 1 Hure mit Hund, telefonierend. 1junger Mann, einem anderen jungen Mann ein Velo über den Kopf schlagend. 1 Fernseher im Schaufenster, Teletextseite 241, Biel–Genf 4:2.

Viel passierte nicht mehr an diesem Abend. Musste auch nicht. Heute ist, sagte der Freund, einfach mal alles so, wie es sein soll, wenns Winter wird in Biel.

Fabian Sommer

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