Samstag, 7. August 2010

Bern: Capital Impressions

Am Sonntagmorgen ist Bern wie eine Stadt aus einem Weltuntergangsactionfilm. Das einzige Leben sind dann Touristen. Dann sieht man mal, wie viele das sind. Zurzeit, so steht es in meiner Privatstatistik: so viele wie noch nie. Sie sammeln Capital Impressions (Slogan von Bern Tourismus). Yeah.

Manche Berner nerven sich ja über die fotografierenden Herden. Ich aber will super Impressions hinterlassen. Deshalb bin ich immer extra nett. Faltet eine Japanerin einen Stadtplan auf, bin ich schon zur Stelle. Hat sich beim Bahnhof ein Schwede auf die Welle verirrt, hüpfe ich herbei und stelle klar: «Nej, das ist nicht der Hauptausgang.» Ich bleibe still, wenn in meiner Hörweite ein Amerikaner seinem Kind sagt, im Bundeshaus lebe der Präsident. Und ich schweige selbst dann höflich, wenn im Tram eine Deutsche ihrem Mann erklärt, in der Schweiz würden alle Städte ihre Junkies nach Bern schicken.

Weil auch das sind halt Capital Impressions.

Sarah Pfäffli

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen