Samstag, 25. Februar 2012

Bienne: Beim Coiffeur

In Biel war Fasnacht, und alle Biennois dachten nur an Eishockey, an den EHCB. Nach der unsäglichen Niederlage gegen die Memmen aus dem Tal vom letzten Samstag schwor ich mir im ersten Moment, nie wieder an Eishockey zu denken. Aber kein EHCB ist ja auch keine Lösung. Die grosse Frage war allgegenwärtig, Playoff oder Abstiegskampf. Bierschwemme und Konfetti und Kinderumzug boten keine valable Ablenkung vor dem Wochenende der Wahrheit. Da brauche es härteren Stoff, meinte ein alter Bekannter beim 4-Uhr-Tee-Rum. Er empfehle zum Beispiel körperliche Nähe. Ich ging also zum Coiffeur. Und kaum spürte ich das Reissen der Tondeuse im Nacken, war Eishockey weit weg. Zuerst liefen vor meinem inneren Auge wunderbare Coiffeursalonnamen durch. «Haar-Werk», «Haarlekin», «Power-Hair», «Coiffeur Fouzi», «michi-hair». Dann kam mir ein Coiffeur in den Sinn, der früher in Biel tätig und fast wie einst Dällebach Kari in Bern für seine Entertainmentqualitäten berühmt war. Mir schor er einmal die Haare auf zwei Millimeter. Dann fragte er: «Willst du Gel rein?» Das Leben ist schön, dachte ich. Dann posaunte die Coiffeuse, sie rasiere mir gratis ein Bieler Wappen auf dem Hinterkopf, wenn der EHCB die Playoffs schaffe.

Fabian Sommer

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen