Samstag, 18. Februar 2012

Burn: Der Schandfleck von Bern

Auch nach Aarau könnte man mal fahren, dachten wir uns und fuhren nach Aarau. Es war sehr kalt, aber das Kunsthaus nah, und so sahen wir uns die Ausstellung von Roman Signer an, die sehr zu empfehlen ist im Fall. Am liebsten mochte ich das Filmli mit der Kiste: Die steht allein auf einer Wiese. Darunter eine mächtige Rakete. Der Künstler zündet sie an, und die Kiste explodiert in hunderttausend Stücke. So simpel wie effektiv. Auf dem Heimweg im Zug dachte ich wieder an Roman Signer, als ich Bern erreichte. Möge der Künstler kommen und auch den Schandfleck von Bern in die Luft jagen! Natürlich nur, wenn niemand drin ist, obwohl mir das Publikum dieses Ortes schon einigermassen, pardon, unsympathisch ist. Nie im Leben würde ich freiwillig da reingehen. Ich würde um mein Gedankengut fürchten und um meine Ohren sowieso. Ausserdem ist das Gebäude einfach grauenhaft hässlich. Eine schreckliche Visitenkarte für die Bundesstadt. Wie kann es nur sein, dass so ein wüstes Ding da unbehelligt stehen darf, während man inzwischen für jeden Crêpe-Teller in Bern eine Bewilligung benötigt? Herr Signer, übernehmen Sie bitte. Der Schandfleck von Bern möge in eine Million Teile zerspringen. Niemand würde sie vermissen, die rote Musicalhalle im Wankdorf.

Sarah Pfäffli

3 Kommentare:

  1. Im Nachgang erreichte mich folgender Leserbrief von E. H. aus Z.

    "Am Samstag, den 18. Februar 2012 schreiben Sie in Ihrem Artikel über den Schandfleck von Bern.

    Zuerst dachte ich beim Schluss angekommen ich sei im falschen Film. Wenn für Sie. Frau Sarah Pfäffli

    das rote Gebäude im Wankdorf für einen Schandfleck halten, dann sind Sie noch nie in der Stadt Bern gewesen

    und haben den echten, europaweiten Schandfleck, die verunstaltete Reithalle, noch nie gesehen.

    Diese Reithalle ist schlimm und viele Zugreisende, Touristen und ich müssen dieses von vielen grünen und linken Stadträten finanziertes Gebäude ansehen.

    Die rote Theaterhalle im Wankdorf hat unter anderem das Musicl Ewigi Liebi zur Freude sehr vieler Besucher produziert!

    Produktive Leistungen sind in der Reitschule keine entstanden. Nein, es herrscht sogar ein rechtsfreier Zustand,

    gehören Sie etwa auch dazu?

    Jedenfalls habe ich keine Lust mehr Ihre Beiträge in der BZ zu lesen!

    Liebe Frau Sarah Pfäffli, wenn Sie mal Zeit haben, gehen Sie zu der Reithalle, umrunden Sie das Gebäude

    und gehen Sie hinein. Wenn Ihnen das gefällt,was Sie da sehen, dann haben Sie sich in meinen Augen selbst diskualifiziert."

    AntwortenLöschen
  2. ou jesses, wie geil isch de das...

    AntwortenLöschen
  3. Ich weiss der post ist schon ein Bisschen älter aber ich muss jetzt einfach auch was dazu sagen! Lasst doch die Reitschule einfach in Ruhe. Es stört ja niemanden dass ihr nicht jeden Freitagabend dort hingeht oder so aber es gibt nunhalt ein Zielpublikum dass das Angebot der Reitschule gerne nutzt und auch froh über eine Alternative die nicht auf Kapital ais ist zu haben. Etwas mehr Tolleranz bitte!

    AntwortenLöschen