Samstag, 19. Januar 2013

Burn: Ohm!

Es tut einfach sooo gut!», sagen die Leute und seufzen, wenn man sie fragt, warum sie Yoga machen. Dabei bekommen sie diesen leicht verklärten, glänzenden Blick. Was an Yoga genau so unglaublich ist, kann aber niemand erklären, es scheint ein wahnsinnig gut gehütetes Geheimnis zu sein. «Man muss es einfach probieren!» Inzwischen probiert es die halbe Stadt. Längst verbiegen sich in den Yogastunden nicht mehr nur Frauen. Zunehmend machen auch Männer Yoga, obwohl die immer schnarchen in der Schlussentspannung, weil Männer ja wahnsinnig schnell einschlafen, während die Frauen in ihren Gedanken die Arbeitswoche planen und eine Einkaufsliste notieren und überlegen, was sie danach wohl essen sollen. Entspannen ist wahnsinnig anstrengend.

Yogastudios sind die neuen Coiffeursalons in Bern. Allein vor meiner Haustüre liegen zwei. Wer genug hat vom Büro, macht eine Yogalehrerausbildung oder unternimmt eine nette Drittweltreise nach Indien: Auszeit in einem Ashram in Goa. Es ist eine Volksbewegung. Wäre Yoga ein politisches Programm, die Yogapartei würde aus dem Stand zehn Stadtratssitze holen.

Natürlich mache auch ich Yoga. Ja, ja, das können sogar ganz unbewegliche Menschen. Und es tut einfach soooo gut. Man muss es nur ausprobieren.

Sarah Pfäffli

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