Samstag, 25. Mai 2013

Burn: Das wars

Immer um diese Jahreszeit werde ich ein bisschen nostalgisch. Ich schaue in den Regen hinaus und denke mit einem Schaudern, das nicht nur von der Kälte kommt: Schön wars. Ich denke zurück, wie wir tagelang nur Röckli und Sandalen respektive T-Shirts getragen haben, die Jacken hingen kalt im Schrank. Die Badehose wurde gar nie richtig trocken, weil wir sie so oft brauchten, der Grill kühlte kaum ab. Die Fruchtfliegen zogen auf, verschmähten die clevere Essigfalle und setzten sich stattdessen auf die matschigen Thurgauer Erdbeeren, die wir zu essen vergassen, weil wir immer draussen waren. Auf dem Velo. Oder am Krebsenbach. Oder an einem Fest.

Wir assen das, was die Schnecken im neuen Garten unserer Freunde übrig gelassen hatten, ein paar Zucchetti, ein paar Rüebli, man musste nur ein bisschen die Frassstellen wegschneiden, dann gings. Zum Arbeiten stellten wir Ventilatoren auf den Schreibtisch. Wir legten ein wenig Speck an – all das Bier und die Pommes frites, Chips, Bratwürste, Glacen. Wir hatten Mückenstiche und Sonnenbrände und Blasen an den Füssen vom heissen Asphalt und schwitzten den ganzen Tag und konnten in der Nacht nie einschlafen, es war nicht immer angenehm.

Aber trotzdem schade. Schade, ist jetzt schon Oktober.

Sarah Pfäffli

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