Samstag, 27. Juli 2013

Bienne: Familien-Sommer

In Biel war genau 10.30 Uhr. Normalerweise tummeln sich um diese Zeit in den grossen Einkaufszentren der Stadt ja vor allem zum Nichtstun Gezwungene aller Art: Rentner, Arbeitslose, Asylbewerber.
Während der grossen Ferien im Juli und August ist das anders, wie ich beim Besorgen von Grillgut für den Abend feststellen konnte: Daheim gebliebene Familien nutzen die Extrazeit, um gemeinsam einzukaufen. Wahrscheinlich, damit sie spätestens um 13 Uhr im Strampi sind. So übrigens nennen wir, liebe Nicht-Bieler, unser schönes Strandbad. 

Ich legte also die Kohle ins Körbchen und die Würste und das Bier. Und malte mir schon aus, wie es einmal sein wird, wenn ich Kinder habe und Sommerferien. 

Beim Regal mit dem Spielzeug durfte ich dann den intensiven Verhandlungen eines Vaters mit seinem etwa 5-jährigen Sohn beiwohnen. Der Sohn flehte: «Darf ich das haben, bittebittebitte?» «Nein», sagte der Vater. Der Sohn schlug vor, dass er die Hälfte des Kaufpreises von seinem Sackgeld beisteuern könnte. «Ich zahle aber die andere Hälfte nicht», sagte der Vater triumphierend. Der Sohn überlegte einen Moment. Dann meinte er: «Dann mache ich es kaputt, und du musst es bezahlen.» 

Fabian Sommer

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