In Biel war genau 10.30 Uhr. Normalerweise tummeln sich um diese Zeit
in den grossen Einkaufszentren der Stadt ja vor allem zum Nichtstun
Gezwungene aller Art: Rentner, Arbeitslose, Asylbewerber.
Während der grossen Ferien im Juli und August ist das anders, wie ich
beim Besorgen von Grillgut für den Abend feststellen konnte: Daheim
gebliebene Familien nutzen die Extrazeit, um gemeinsam einzukaufen.
Wahrscheinlich, damit sie spätestens um 13 Uhr im Strampi sind. So
übrigens nennen wir, liebe Nicht-Bieler, unser schönes Strandbad.
Ich legte also die Kohle ins Körbchen und die Würste und das Bier.
Und malte mir schon aus, wie es einmal sein wird, wenn ich Kinder habe
und Sommerferien.
Beim Regal mit dem Spielzeug durfte ich dann den intensiven
Verhandlungen eines Vaters mit seinem etwa 5-jährigen Sohn beiwohnen.
Der Sohn flehte: «Darf ich das haben, bittebittebitte?» «Nein», sagte
der Vater. Der Sohn schlug vor, dass er die Hälfte des Kaufpreises von
seinem Sackgeld beisteuern könnte. «Ich zahle aber die andere Hälfte
nicht», sagte der Vater triumphierend. Der Sohn überlegte einen Moment.
Dann meinte er: «Dann mache ich es kaputt, und du musst es bezahlen.»
Fabian Sommer
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen