Samstag, 29. Mai 2010

Bern: Hobby-Gastronomie

Hier droht wieder mal eine hübsche Bar zu schliessen. Seit Wochen jammere ich deswegen lauthals und tatenlos – so, wie es sich in Bern gehört. Dabei war ich zuletzt gar nicht mehr oft dort. Denn wenn ich rein wollte, war meist alles voll, und am besten Tisch sassen die Stammgäste und taten wichtig. Und wenns doch mal Platz hatte, machte das Personal grad Pause, und ich kam mir blöd vor zu stören.

Das ist jetzt übertrieben und emotional. Trifft aber auf viele meiner verhinderten Lieblingsbeizen zu. Wo Studis im Service arbeiten, die einem ständig zu spüren geben, dass sie im Fall einen viel tolleren Job verdient hätten und im richtigen Leben super Künstler sind. Da hab ich natürlich ein schlechtes Gewissen, bei denen etwas zu bestellen. Kürzlich, als wir wieder irgendwo ganz dämlich bedient wurden, äusserte mein Gspänli den schönen Satz: In Bern grassiert die Hobby-Gastronomie.

Aber jetzt wird alles gut. Ich habe ein neues Lieblingslokal. Es hat einen Grill, und das Personal ist ganz vorzüglich.

Mein Balkon ist im Fall ein absoluter Geheimtipp.

Sarah Pfäffli

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen